von Helge LucassenAuf einen Spaziergang begeben wir uns alle mehr oder weniger häufig. Doch es kann so viel mehr darin stecken als Entspannung, Naturverbundenheit, frische Luft und Bewegung. Entdecke eine neue Art, deine Umgebung wahrzunehmen und zu erleben. Eine Art, die dir eine neue Welt, eine Verbindung vom Draußen zu deinem Inneren aufzeigt. Erlebe die Stimme der Natur als Wegweiser in deinem Leben, als Spiegel deiner Seele und entdecke eine neue Seite deiner persönlichen Spiritualität.EinleitungAls Kind war ich gerne draußen, so wie die meisten Kinder. Spielen, entdecken, rennen, all das Wunderbare was das Draußen für Kinder bereithält. Als Jugendliche fand ich Spaziergänge eher langweilig, das Gehen wurde Mittel zum Zweck und Fahrradfahren ging schneller. Als junge Erwachsene nahm mein damaliger Freund mich mit zum Bergwandern. Zuerst fand ich es unheimlich anstrengend, aber es forderte auch meinen Ehrgeiz. Ich genoss den Moment auf dem Gipfel, die Weite, es „geschafft“ zu haben. Mir graute regelmäßig vor dem Abstieg, denn ich empfand ihn immer als schwieriger als den Aufstieg. Besonders schön war die Erholung nach einem langen Tag in den Bergen in einem gemütlichen irischen Pub.Meine erste Erfahrung bei einer Wanderung, die anders war als bei einer gewöhnlichen Wanderung, fand in den Bergen Südafrikas statt. Ich habe meine Erlebnisse häufig erzählt und mit Freunden geteilt, denn es war - im Nachhinein gesehen - eine sehr spannende und unterhaltsame Wanderung. Mit Teilnehmern, die mit Flipflops an den Füßen und Kopfkissen unterm Arm ausgerüstet fürs Wochenende auf eine Hütte wandern wollten. Mit furchterregend brüllenden Pavianen im Wald und Skorpionen am Lagerfeuer. Aber was mich an diesem aufregenden Wochenende verändert hat, war der Moment, als wir den Weg und den Zusammenhalt verloren hatten und ich alleine oben auf dem Berg stand und zusehen konnte, wie ein ausgewachsenes Gewitter durch die Berge auf mich zukam. Und der Moment in dem mir klar wurde, dass ich es nicht rechtzeitig schaffen würde, das schützende Tal zu erreichen, bevor das Gewitter über mir hereinbrechen würde. Noch halb am Berg kauerte ich mich neben einen Felsen und betete. Beten war etwas, das ich noch nie vorher aus freien Stücken getan hatte. Aber jetzt und hier - fernab jeder Kirche - kam es von ganz allein. Ich betete um mein Leben und das meiner Weggefährtinnen. Das Gebet gab mir Zuversicht und Halt.Aber es braucht gar keine solche Grenzerfahrung oder außergewöhnliche Begebenheit, um etwas mehr als frische Luft und Bewegung in der Natur zu erleben. Es genügt schon ein ganz normaler Sonntagsspaziergang, um auf Tuchfühlung zu gehen und Resonanz im Außen zu erleben. Sei einfach offen und lass dir von den Wolken eine Geschichte erzählen. Vielleicht ist es genau deine Geschichte, genau in diesem Moment. Lausche dem Wind und höre die Antwort auf genau die Frage, die dich seit dem Morgen umtreibt. Oder schon seit Jahren. Sei einfach aufmerksam und erfahre den Frieden, den dir eine solche Erfahrung mit der Natur offenbaren kann.Das Draußen steht uns allen offen. Wir brauchen keine spezielle Hightech-Ausrüstung, um spirituelle Anregungen in der Natur zu erfahren. Ja, der Strand auf den Seychellen mag schön sein und das Himalaya beeindruckend. Aber es tut genauso gut der nahegelegene Waldweg, der Spaziergang am Feldrand oder das Verweilen am kleinen Bach um die Ecke. Es gibt so viel zu entdecken, was wir im geschäftigen Alltag „links liegenlassen“, nun aber neu und staunend wahrnehmen.Der WegGedanken bei einer WanderungDer Geist kann auf tausend Wegen wandeln,aber auf diesem schönen Pfad gehe ich in Frieden.Der Wind streichelt mich sanft bei jedem Schritt,und entlang jeder Fußspur blüht eine Blume.Thich Nhat Hanh. Aus: „Und ich blühe wie die Blume“Meist überlege ich am Anfang, wo es heute hingehen soll. Oder es gibt einen besonderen Ort, zu dem es mich grade hinzieht. Wo ich vielleicht schon lange mal hingehen wollte. Dann ist der Weg relativ festgelegt, ich folge meinem inneren Ziel. Aber an anderen Tagen lasse ich mich treiben. Entscheide an jeder Kreuzung neu, welchen Pfad ich einschlage. Oder ein Schwarm Vögel, ein bemerkenswerter Baum oder einfach ein Gefühl lenkt meine Schritte in eine unvorhergesehene Richtung.„Der Weg ist das Ziel“, lautet das alte, abgedroschene Sprichwort. Jetzt kann es für dich zu neuem Leben erwachen, mit Bedeutung gefüllt werden …Zur Fortsezung hier klicken
… durch das Wirken der vier Lehrerkräfte… wie ein vollständiges Leben gelingen kann… den Menschen die Achtung vor der Natur und der Schöpfung… im Geist der Kraft, der Würde, der Weisheit und der Liebe